Fulminante Aussicht auf San Sebastiáns Altstadt in der Provinz Gipuzkoa.

Fulminante Aussicht auf San Sebastiáns Altstadt in der Provinz Gipuzkoa.
© Glow Images

Long Weekend San Sebastián – Drei Sterne sind nicht genug

San Sebastián ist in vielerlei Hinsicht faszinierend. Ein verlängertes Wochenende im außergewöhnlichen Mekka der baskischen Spitzengastronomie.

Freitag

Als Amuse-Gueule empfehlen wir Kunst vom Feinsten: Das Guggenheim-Museum in Bilbao stimuliert die Sinne für das 3-Sterne-Dinner.

Ein guter Rat zu Beginn: Seien Sie nicht frus­triert, wenn nach Ihrer Rückkehr die Waage unter mehr Kilos ächzt. Genießen Sie vielmehr ein fulminantes Gourmet-Wochenende, das kaum eine europäische Region so komprimiert und facettenreich zu bieten hat. Sind Sie auch noch kulturaffin, können Sie aus dem Vollen schöpfen.

In San Sebastiáns Nachbarstadt Bilbao gelandet, steht als Erstes das avantgardistische Guggenheim-Museum auf dem Plan. Schwerpunkt dort ist die zeitgenössische Kunst des 20. Jahrhunderts, die auch Teil der Dauerausstellung ist. Ein Must: Für Fischliebhaber werden auf der Dachterrasse des Museums im »Nerua« von Chef Josean Martínez Alija frische Meeresfrüchte serviert.

Künstlerisch und kulinarisch eingestimmt, geht es 40 Minuten nach San Sebastián, wo wir ob des Flairs ins Schwärmen geraten. Im Grandhotel Maria Cristina eingecheckt, werfen wir uns für die ersten drei Sterne bei Starkoch Martín Berasategui in Schale: zehn fantasievolle Gänge, darunter ein geräucherter Aal mit Gänseleber. Die Schlemmerei kann beginnen.

Samstag

Joggen durch die Altstadt, Fashion im Balenciaga-Museum, unverschämt gute Tapas und ein fulminantes Dinner bei Juan Mari Arzak.

Um die baskischen Köstlich­keiten weiterhin genießen zu können, empfehlen wir: Reinzwängen in die Jogging-Klamotten und auf zu einem unvergesslichen Jogging-Trip durch die entzückende Altstadt und vorbei an den Atlantik-Stadtstränden, wo Surfer selbst bei 15 Grad Wassertemperatur über die Wellen gleiten.

Die vielen Altstadt-Gässchen, die im Schatten der Festung liegen, inspirieren zum Flanieren und bieten neben Cafés und Boutiquen auch unzählige Bars mit weit offen stehen­den Türen, wo mit Pintxos (baskische Tapas) angefüllte Teller in alle Himmelsrichtungen duften. Hippe »Pintxerias« sind das »Café Iruna« und das »A Fuego Negro« – oder die »Siderias«, wo Kabeljau serviert wird.

Neben der Kulinarik weht auch ein wenig Fashion durch die Luft: In Getaria (ca. 30 Autominuten entfernt) zeigt das Balenciaga-Museum rund 1200 Master­pieces des Star-Couturiers, in die sich Stilikonen wie Grace Kelly hüllten. Der Höhepunkt des Tages ist aber das Dinner bei Juan Mari Arzak, der Galionsfigur der bas­kischen Küche. Unvergessliche Gourmetkunst ist garantiert.

Sonntag

Ein schönes Weingut und ein weiterer Gourmet-Höhepunkt im »Akelaŕe« versüßen uns den letzten Stopp unseres Genuss-Marathons.

Nach einem Frühstück in der Bar des Maria Cristina schlägt das Herz für Wein-Connaisseure höher: Wir besuchen das Weingut Ysios, designt vom Stararchitekten Santiago Calatrava. Leider hatte der Fischmarkt in der Altstadt bereits geschlossen (unbedingt samstags einplanen), doch wir sind uns sicher, dass wir beim letzten Gourmet-Stopp den einen oder anderen frischen Fisch in perfekter Zubereitung aufgetischt bekommen.

Foto: beigestellt

Ohne Zweifel rundet Pedro Subijanas »Akelare« unsere Schlemmer-Orgie durch San Sebastian perfekt ab. Wir sitzen an einem sonnigen Tag über dem Golf von Biskaya und erleben nicht nur aufgrund des einzigartigen Ausblicks unvergessliche Glücksmomente. Abermals dominieren Gerichte mit frischen baskischen Produkten und regionalen Kräutern. Die Tintenfischröllchen mit Kräuterreis-Crackern, das geröstete Täubchen mit Kakaobröseln oder der frische Zackenbarsch machen uns die Entscheidung, für unsere Drei-Sterne-Köche ein Voting abzugeben, nicht leichter. Denn selbst drei Sterne sind für alle drei Chefs noch nicht genug ...

Fünf Gourmet-Shop-Tipps von Arzak

Bei Arzak ist das Beste gerade gut genug. Geht es um frischen Fisch, Gemüse oder Käse spaziert Elena Arzak auch persönlich in diverse Großmärkte, um die besten regionalen Produkte für ihre Gäste zu außergewöhnlichen Gerichten zu kreieren. Ebenso empfiehlt sie für Gourmets spezielle Delikatessen-Shops, um die eine oder andere Spezialität aus der Region zu kosten oder auch mitzunehmen.

Für Falstaff gibt die Drei-Sterne-Köchin, die erst kürzlich in London das Restaurant »Ametsa with Arzak Instruction« eröffnete, fünf Tipps die einen Besuch wert sind:

  1. Mercado de la Bretxa
    Alameda del Boulevard
    www.la-bretxa.com
  2. Mercado de San Martín
    Calle de Urbieta 9
    www.msanmartin.es
  3. Don Serapio
    Avenida Sancho el Sabio 22
    www.donserapio.com
  4. Aitor Lasa
    Aldamar Kalea 12
    www.aitorlasa.com
  5. Solbes
    Aldamar Kalea 4
    www.solbes.com

Aus Falstaff Magazin Nr. 01/2014

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